F: Das Spiel hat ein sehr interessantes Heavy-Metal-Thema. Welche musikalischen und kulturellen Einflüsse nutzt das Spiel? Gibt es bestimmte Bands/Folklore-Geschichten?
Purkeypile: Zu den wichtigsten musikalischen Inspirationen für das Spiel gehören die Bands Soulfly und Heilung. Soulfly gibt es schon eine Weile und als ich sie mal live gesehen habe, spielten sie diese irre Mischung aus Metal und riesigen, primitiven Trommeln. Das hat mir wirklich gut gefallen. Die Band Heilung macht zwar keinen Metal, aber hat diesen urigen Aspekt total drauf. Ihre Shows sind der Hammer, sie nennen sie „Rituale“ und haben einen Schamanen und so. Das ist was komplett anderes als Musik und man könnte meinen, es wäre nur so ein komisches, obskures Zeug, aber die Band ist total erfolgreich, also ist klar, dass diese Idee der „Rückkehr zum Urtümlichen“ (Back to the Primitive ist übrigens ein toller Soulfly-Song) einer Menge Leute echt gefällt. Daher schien mir die ganze Idee des urigen Metal perfekt zu meinem Spiel zu passen. Ich wollte Metal, aber auch all diese alten Trommeln und Hörner und so weiter. Das passt zur primitiven Jagdthematik und -Ästhetik des Spiels.
Was kulturelle Einflüsse betrifft, dreht sich alles um die Idee, dass man sich in dieser Welt außerhalb der unseren befindet, die alles verbindet. So etwas wird in vielen Kulturen beschrieben, manchmal als Weltenbaum, dann als Jenseits und so weiter. Für mich machte es einfach Sinn, dass all diese Völker in ihren Mythen die gleiche Sache beschrieben, und darum tauchen die gleichen Monster überall auf der Welt auf, wie beispielsweise Bigfoot. Was, wenn das alles wahr ist? Was, wenn dieser Ort existiert, und du dorthin gehst, um diese Monster zu jagen? Genau das ist das Spiel.
F: Können Sie beschreiben, wie groß die Spielwelt von The Axis Unseen ist, und warum die Erschaffung einer so gewaltigen Umgebung wichtig für das Spielerlebnis war?
Purkeypile: Die Welt von The Axis Unseen ist etwa fünf Mal größer als Skyrim, was ja erst mal echt wild klingt. Aber Skyrim ist eigentlich eine ziemlich konzentrierte Erfahrung, es geht mehr darum, Dungeons zu finden und Räume zu erkunden. Das hier ist ein Jagdspiel mit gewaltigen Kreaturen, von denen ein paar bis zu 30 Stockwerke hoch sind. Damit ein Jagdspiel funktioniert, braucht man eine Menge Wildnis. Anfangs habe ich eine viel kleinere Karte ausprobiert und das funktionierte so gar nicht. Das Tempo war komplett falsch. Ich hatte also schon am Anfang genug funktionierende Systeme, um zu erkennen, dass dieses Spiel groß sein muss, damit es sich richtig anfühlt. Es passt auch zur Metal-Ästhetik. Bei einer so großen Karte kann ich einen buchstäblich kilometerhohen Berg mit einem riesigen Schädel darauf hinsetzen und die Leiche einer gigantischen Schlange um das ganze Ding wickeln. Das ist echt Metal. :)